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Den Dreck-Weg-Tag organisiert der Verein Pro Düsseldorf schon seit 1999. Was die Aktion mit zerbrochenen Fensterscheiben zu tun hat und welches besondere Verhältnis sie selbst zu Müll hat, erklärt die Vereinsvorsitzende Renate Böhm.

Die Reste eines ersten Grill-Treffens im Park, die Packung eines Snacks am Nachmittag, neuerdings Lachgaskartuschen und immer wieder bergeweise Zigarettenstummel. Für die Sammlerinnen und Sammler gibt es beim Dreck-Weg-Tag jedes Jahr eine Menge einzusammeln. Es waren 17.000 Personen angemeldet, so viele wie noch nie und viele kamen auch unangemeldet, weil das Wetter so gut war. Es wurden mehr als 20 Tonnen Müll eingesammelt.

„Einmal im Jahr reicht eigentlich nicht aus“, sagt Renate Böhm, Vorsitzende des Vereins Pro Düsseldorf, der den Dreck-Weg-Tag seit 1999 organisiert. Trotzdem: Der Aktionstag sorgt jedes Jahr für mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein im Umgang mit Müll – besonders auch bei den vielen Kindern und Jugendlichen, die immer wieder dabei sind. Das Sammeln und Wegräumen sorge auch für Erfolgserlebnisse und ein gutes Gefühl.

Dass Müll nicht lange liegen bleibt, ist aber auch aus anderen Gründen wichtig. Das erklärt die „Broken Window Theorie“ – vereinfacht gesagt: Sieht es in einer Gegend schmuddelig aus, geben sich Menschen weniger Mühe, nicht selbst zur Verschmutzung beizutragen. Wo es hingegen sauber ist, verhalten sich Menschen auch ordentlicher. Deshalb sei es wichtig, auch mal unter dem Jahr oder sogar noch regelmäßiger bei der Gassi-Runde oder einem Spaziergang aufzusammeln, was so herumliegt.

Das macht auch Renate Böhm. Das Thema Müll beschäftigt sie schon fast ihr ganzes Leben. „Das hat mich schon als Kind berührt.“ Nach dem Biologie-Studium und weiteren Stationen trat sie eine Stelle bei der Awista an und blieb dort bis zur Rente. Dort war sie als Abfallberaterin auch für die SWD zuständig. Gerade bei großen Wohnhäusern komme es häufig zu achtlos Weggeworfenem. Die soziale Kontrolle sei geringer, wo das Wohnen anonymer ist.

Dreck-Weg-Tag
Dreck-Weg-Tag

Als Renate Böhm 2023 in den Ruhestand ging, begann sie das Ehrenamt bei Pro Düsseldorf. „Ich kannte deren Engagement schon länger und hatte auch beruflich mit dem Verein zu tun.“ Der Dreck-Weg-Tag ist nur eines von mehreren Projekten, die der Verein organisiert, aber sicher das bekannteste. Jedes Jahr im Frühling kommen hier mehr als 10.000 Aktive zusammen. Der Verein hilft Gruppen, aber auch Firmen, unter dem Jahr Müllsammel-Aktionen zu organisieren. Damit es gar nicht erst schmutzig wird.

Weitere Informationen zu Pro Düsseldorf finden Sie unter: www.pro-duesseldorf.de/

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